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Historie – Gymnastik

500 v. Chr. – Die Gymnastik entwickelte sich vor etwa 2500 Jahren im griechischen Stadtstaat Athen. Der Ruhm, die Gymnastik zuerst als Kunst betrieben zu haben, nach bestimmten Regeln, den ganzen Körper zur höchsten Vollkommenheit zu bilden, gebührt den Griechen. “Kalokagathia“ (Schönheit und Gutheit) ist die Bezeichnung für ein griechisches Ideal der körperlichen und geistigen Vortrefflichkeit.

Gymnastik gilt seither als ganzheitliches Körpertraining, das Beweglichkeit, Dehnfähigkeit, Koordination und Gleichgewicht fördert, Kraft und Ausdauer steigert und zu Gesundheit und subjektivem Wohlbefinden beiträgt.

Seither durchlief das Ausüben der Gymnastik eine Vielzahl von unterschiedlichen sportlichen Disziplinen, Kriegs- und Jagdspielen oder auch Tanzrituale. Je nachdem, welche Anforderung dem Zeitalter, der jeweiligen Kultur und den Gegebenheiten des Lebens dienlich waren. In allen Epochen war und ist grundsätzlich Ziel und Hintergrund der Gymnastik die Leibesertüchtigung durch dementsprechende Leibesübungen zu erlangen.

Um 1750 führt der Neuhumanismus in Europa zurück zu einer Orientierung am klassischen Bildungsideal. Die Einheit von Körper, Geist und Seele steht im Mittelpunkt pädagogischer Theorie und Praxis. Somit rückte auch die Leibesertüchtigung wieder zunehmend in den Mittelpunkt. Die Leibeserziehung war ursprünglich ausschließlich für Männer konzipiert.

Ende des 18. Jahrhunderts bekommt die Gymnastik eine wesentliche Aufgabe der Leibesertüchtigung an Schulen, Universitäten oder anderen Bildungsanstalten. Die ursprünglich reine Männergymnastik, entwickelte sich mehr und mehr zur Frauensportart.

Im 19. Jahrhundert sind in Europa die Wurzeln der Gymnastik zu finden. Zum Beispiel die in Deutschland vom Turnvater “Friedrich Ludwig Jahn“ vorangetriebene Turnbewegung zur Leibeserziehung. Oder die gesundheitlich, funktionelle Gymnastik, des Begründer der Schwedischen Heilgymnastik “Pehr Henrik Ling“. Zudem entwickelte sich daneben eine Art Ausdrucksgymnastik, in Verbindung der Lehre des Franzosen “François Delsarte“, bis hin zur Rhythmischen Gymnastik, mit eher osteuropäischem Ursprung.

Ab Ende des 19. Jahrhunderts entstanden verschiedene Einrichtungen und Schulen an denen die unterschiedlichsten Gymnastikphilosophien gelehrt wurden.

1925 wurde der Berufsverband Deutsche Gymnastikbund e. V. in Berlin gegründet mit dem Ziel die einzelnen Strömungen zu koordinieren.

1928 schieden die Schulen mit tänzerischem Schwerpunkt aus.

Bis 1930 wurden einheitliche Richtlinien entwickelt. Die offizielle Anerkennung des Berufes Gymnastik-Lehrer oder -Lehrerin durch eine staatliche Prüfung wurde durchgesetzt. Es wurde um die Anerkennung der Gymnastik als offizieller Bestandteil der Leibeserziehung in den Schulen gekämpft und die Arbeit der Gymnastiklehrer auch an den Schulen angestrebt.

1941 fanden im damaligen Leningrad (Heute St. Petersburg in Russland) erste Wettkämpfe in der Künstlerischen Gymnastik (KG) für Frauen statt. Damals ein Gemisch aus Tanz-, Kraft- und Beweglichkeits-Übungen.

1952 bei den olympischen Spielen in Helsinki, feierte die Gruppen-Gymnastik mit Handgeräten Premiere. Damals siegten die Schwedinnen, vor Russland und Ungarn.

1956 wurde dieser olympische Wettbewerb noch einmal in Melbourne wiederholt. Danach verschwand die Gymnastik vom olympischen Programm. In der Folge entwickelte sich die spätere eigenständige Sportart “Rhythmische Sportgymnastik“.  

1963 in Budapest (Ungarn) begann der Weltmeisterschaftsweg dieser Frauensportart, welche mittlerweile in Japan, der Schweiz oder in den USA auch von Männern ausgeübt wird. Allerdings mit Hand-Geräten. Spätestens jetzt bestritt die “RSG“ Rhythmische Sportgymnastik komplett ihren eigenen Weg, ist aber bis heute als eigenständige Sportart unter dem Dach des DTB angesiedelt.

In den 1960er und 1970er Jahren entstanden parallel in den Sportvereinen viele Gymnastik- und Tanzgruppen mit unterschiedlichen Zielen. Einerseits GymTa-Showtanz Gruppen, die Gymnastik und Tanz weiterhin als Wettkampfsport betreiben wollten, andererseits Freizeitsport-Gruppen in unterschiedlichem bzw. unbegrenztem Alter, welche Gymnastik und Tanz zur Erhaltung der körperlichen Fitness betrieben.

Nachdem 1986-1987 der DVG (Deutsche Verband für Garde- und Schautanzsport) gegründet wurde, lösten sich viele Gym-TA-Leistungs-Gruppen von den Turnvereinen und traten dem DVG als eigenständige Vereine bei.

Von 1990 bis heute entwickelte sich in den Turnvereinen der Breitensport enorm weiter. Fast in sämtlichen Vereinen bildeten sich Gymnastikgruppen von Jung bis ins Seniorenalter und betreiben dort gemeinsam, ein- bis mehrmals wöchentlich, unter Anleitung, Fitness- und Gesundheitssport unterschiedlicher Art, wie z. B.: Drums Alive, Fitness-Aerobic, Functional Training, LaGym, Pilatus, Seniorengymnastik und sogar Yoga.

Nach wie vor sind die Sportarten RSG (Rhythmische Sportgymnastik), Gymnastik und Dance sowie DTB-Dance auch Wettkampf-Sportarten, welche beim DTB (Deutschen Turnerbundes) angesiedelt sind und auch Deutsche Meisterschaften ausgetragen werden.