Ein einfacher Irrtum war im Prinzip der Auslöser zur Entwicklung des Indiacaballes und damit einer neuen Sportart. Karlhans Krohn, der Leiter einer Kölner Sportschule, wurde 1936 bei einem Aufenthalt in Brasilien aufmerksam auf zwei Jugendliche, die am Strand einen gut dressierten Vogel zwischen sich hin und her zu treiben schienen. Dieser Vogel weckte sein Interesse, doch als er sich näherte, musste er feststellen, dass es sich nicht um ein Tier handelte, sondern um einen handgroßen Federball. Die Einheimischen nannten diesen Ball Peteca, einen aus Lederstücken zusammen genähten Beutel, mit Sägemehl gefüllt und bunten Federn bestückt. Nach eigener Aussage war Krohn begeistert von den „leichten und anmutigen Bewegungen“, mit denen sich die jungen Brasilianer die Peteca zuspielten. So kaufte er ein paar dieser großen Federbälle, nahm sie mit nach Deutschland und befasste sich fortan selbst mit deren Weiterentwicklung, vor allem verbesserte er die Flugeigenschaften.
1937 produzierte Karlhans Krohn das erste modifizierte Modell auf der Nähmaschine seiner Mutter Alice in Köln, welches er den Schülern seiner Sportschule vorstellte.
1938 nannte er seinen ersten serienreifen Ball “Indiaca“ in einer Wortkombination aus Indianer und Peteca. Krohn erhielt das Patent und bedingt durch die Spielfreude seiner Sportstudenten und die Tatsache, dass das Spiel leicht zu erlernen ist, verbreitete sich Indiaca als Freizeitspiel sehr rasch.
Erst seit 1953 ist Indiaca der Öffentlichkeit bekannt. Als es auf einem CVJM-Jugendlager (Christliche Verein Junger Menschen) des Ev. Jugendwerks Württemberg zum ersten Mal gespielt wurde.
Seit 1963 wurden Indiaca-Turniere von CVJM- und FKK-Vereinen durchgeführt. Indiaca wurde zu dieser Zeit noch nicht in traditionellen Sportvereinen gespielt.
1968 gab es sogar die erste Deutsche CVJM-Jugendmeisterschaft. So wurde auch der Deutsche Sportbund (DSB) auf das Indiaca-Spiel aufmerksam.
1972/73 wurde Indiaca durch den DSB zum Trimm-Gerät des Jahres gewählt. Seit dieser Zeit wird Indiaca in den drei folgenden Verbänden gespielt:
Deutscher Turnerbund (DTB); Deutscher Verband für Freikörperkultur (DFK) und Christlicher Verein Junger Menschen (CVJM).
Im Jahr 1991 wurde dem DTB vom DSB das Alleinvertretungsrecht für Indiaca in Deutschland zuerkannt.
Seit 1993 gibt es ein gültiges Regelwerk.
Seit 1998 werden aufgrund des Engagements von Heinz Karl Kraus, regelmäßig vom DTB deutsche Meisterschaften organisiert – für Männer, Frauen und Mixed-Teams, auch in Jugend- und Seniorenklassen.
Im Jahr 2000 wurde in Berlin der Indiaca-Weltverband International Indiaca Association (IIA) gegründet.
2001 fand in Estland die 1. Indiaca – Weltmeisterschaft statt
2002 wurde der 1. Worldcup in Deutschland ausgetragen
2003 wurde ein neues internationales Regelwerk erarbeitet
2007 fand der 1. Jugendworldcup statt, ebenfalls in Deutschland
Die größten nationalen Verbände stellen Japan (ca. 1 Mio. Spieler) und Deutschland (ca. 20.000 Spieler).