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Historie – Prellball

Am Anfang stehen nur Vermutungen, genaue Aufzeichnungen sind nirgends zu finden. In den Jahren nach dem ersten Weltkrieg brachte die Arbeit an den Hochschulen für Leibesübungen neue Anregungen für das Schul- und Vereinsturnen: Auflockerungsübungen vor und nach den Turnstunden und Ballübungen standen auf dem Programm. Diese waren wahrscheinlich die Anfänge unseres Prellballspiels. Zuerst nur ein einfaches, durch wenige selbst erfundene Regeln geformtes Spiel, das mit bescheidenen Mitteln über eine umgedrehte Turnbank gespielt wurde.

Die ersten Hinweise jedenfalls, auf ein Spielen über eine umgedrehte Turnbank, datieren aus den Jahren 1925/1926.

Ab 1936 wurde in Turnstunden nach selbst erarbeiteten Regeln gespielt.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden 1945 amtliche Spielregeln eingeführt. Allerdings nicht einheitlich. So gab es harte Auseinandersetzungen um Spielweise, Form und Mannschaftsstärke. Im Norden, am Mittelrhein, in der Pfalz und an der Saar wurde das Dreierspiel bevorzugt, während in Hessen und Rheinhessen das Zweierspiel über den Balken oder die Bank betrieben wurde.

1956 gelang es dem Oldenburger Wilhelm Baumgardt, das von ihm erarbeitete „Prellball-Konzept“ bundesweit durchzusetzen. Es begann eine Entwicklung, die dieses Turnspiel zu einem Wettspiel mit ausgesprochen kämpferischem Charakter machte, und die einst etwas herablassende Bemerkung vom „Maulwurfs-Ballspiel“ war bald nicht mehr zu hören.

1958 wird Prellball erstmals beim Deutschen Turnfest in München angeboten, danach starteten einige Landesturnverbände Vergleichskämpfe.

Im Jahre 1959 wagten die norddeutschen Turnverbände Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen erste Schritte in Richtung der jetzigen Deutschen Meisterschaften. Der Deutsche Turner-Bund (DTB) war jedoch nicht bereit, diese Spiele, die in Bremerhaven stattgefunden hatten, als „Norddeutsche Meisterschaften“ anzuerkennen. Die Spieler ließen jedoch nicht locker!

1960 ermittelten diese drei Turnverbände eigenständig, zunächst in Kiel und 1961 in Hamburg, ihre „Meister“, nachdem die Spieler nicht locker ließen, sich für diesen Wettbewerb stark zu machen.

1962 beteiligte sich auch der “NTB“ Niedersächsische Turnerbund an den Norddeutschen Meisterschaften, welche in Bassum ausgetragen wurden.

1963 lenkte auch der DTB ein und so wurde auf Antrag der Landesspielwarte beschlossen, Deutsche Meisterschaften im Prellball auszurichten.

1964 wurden erstmals in Osnabrück die Deutschen Prellballmeisterschaften für Frauen und Männer, sowie für die männliche und weibliche Jugend ausgetragen.

1967 wurde durch Einführung der Männer-Bundesliga dem Leistungssport Rechnung getragen.

Im Jahre 1974 bekamen endlich auch die Frauen ihre zweigeteilte Bundesliga.

Seit 1984 wird als besonderer Anreiz im Jugendbereich der Deutschlandpokal ausgespielt. Hierzu stellt jeder Landesturnverband seine beste Auswahlmannschaft der männl./weibl. Jugend 15 – 18 und 11 – 14 Jahre auf.

Prellball wurde mit der Zeit auch international interessant. In Argentinien, Österreich und Schweden wurden Prellballverbände gegründet. Gespielt wird auch in Belgien, in der Tschechei, in Frankreich und in den Niederlanden. Neben offiziellen Kontakten gibt es zahlreiche Begegnungen bei Freundschaftsturnieren.

Leider geht die Zahl der Aktiven in den letzten Jahren immer mehr zurück. Dieser Trend ist aber nicht nur im Prellballsport zu beobachten, sondern es ist allgemeiner Trend mit dem auch alle anderen Sportarten zu kämpfen haben. Ein Grund ist sicherlich das steigende Angebot bei den Freizeitbeschäftigungen. Außerdem sinkt auch die Bereitschaft sich regelmäßig an einem Punktspielbetrieb zu beteiligen.