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Historie – Rhythmische Sportgymnastik

Die Anfänge der heutigen rhythmischen Sportgymnastik (RSG) sind wohl um 1930 in der damaligen Sowjetunion zu suchen. Die Sportart wurde nicht als solche entwickelt, sondern entstand aus mehreren Teilbereichen. Sowohl aus dem gymnastischen, sowie dem akrobatischen Bereich mit den Handgeräten Ball, Seil, Reifen, Keulen und Band, als auch aus dem tänzerischen Bereich bis hin zum Ballett. Folglich ist sie aus der künstlerischen Gymnastik, die im Osten Europas vorherrschend war, der rhythmischen Gymnastik des Westens und den Bewegungsprinzipien des klassischen Tanzes entstanden.

1941 fanden erste Wettkämpfe dieser Sportart im sowjetischen Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg statt. Ebenfalls in der Sowjetunion, in den Städten Tallin und Tbilissi (Tiflis) fanden 1947 zum ersten Mal in der Geschichte sogenannte Schauwettbewerbe statt. 1949 wurden dort erstmalig sowohl Einzel- als auch Mannschaftswettkämpfe ausgetragen. Damit sich die rhythmische Sportgymnastik als eigenständige Sportart durchsetzen konnte, war es wichtig ein Trainings-, Wettkampf- und Sportklassifizierungssystem festzulegen, welches dann auch 1950 folgte.

Bereits 1921 – gab es mit Edith Baunack die erste Deutsche Meisterin im Mehrkampf der Rhythmischen Sportgymnastik. 1925 – war es Friedel Iby, die den Deutschen Meistertitel holte. Zu dieser Zeit gab es jedoch noch keine einheitlichen Wettkampfrichtlinien, so dass wohl auch keine weiteren Deutschen Meisterschaften ausgetragen wurden.

Im Nationalsozialismus (1933-1945) kam es auch in Deutschland zu einer besonderen Förderung der Rhythmischen Sportgymnastik für Mädchen und junge Frauen. An die Stelle athletischen Kraftaufwands trat in der Regel die rhythmische Gymnastik mit ihrer Betonung auf Harmonie und Gefühl, sowie ausschließlich auf die weibliche Anatomie abgestimmte gymnastische Bewegung. Häufig auch im Rahmen bedeutender Ereignisse in großen Gruppen dargestellt.  

In Deutschland fanden 1953 Wettkämpfe der „künstlerischen Gymnastik“ zusammen mit dem Gerätturnen auf Regional- und Bezirksebenen ihren Einzug. 

1955 gab es dann mit Hannelore Mayer auch wieder eine Deutsche Meisterin im Mehrkampf. Die Deutschen Meisterschaften wurden zunächst alle zwei Jahre ausgetragen.

Seit 1959 fanden jährlich Meisterschaften in Deutschland statt. 

Vor allem in Osteuropa wurde diese Sportart weiter vorangetrieben. Es folgte 1963 die erste Weltmeisterschaft in Budapest, die allerdings nur von den Ostblockstaaten ausgetragen wurde. Bei dieser WM gab es ausschließlich Einzelwettkämpfe, die Gruppenübungen wurden erst 1967 eingeführt.

1967 in Kopenhagen (Dänemark), holte Ute Lehman aus Leipzig, für die damalige DDR, im Einzelmehrkampf die erste Medaille (Silber) für Deutschland.

Seit 1971 gibt es auch Wettkämpfe um die Deutsche Meisterschaft in den Einzelwettbewerben “Ball, Bänder, Keulen, Reifen und Seil“.

1975 standen im Einzelmehrkampf zwei bundesdeutsche Gymnastinnen auf dem Treppchen. Carmen Rischer aus Schwerte in Nordrhein-Westfalen holte die Gold- und Christiane Rosenberg aus Wuppertal die Silbermedaille.

1984 in Los Angeles wurde die Sportart olympisch.

1987 wurden zu den Einzel- und Einzel-Mehrkämpfen zudem Deutsche Mannschafts-Meisterschaften ausgetragen. Als erster Deutscher Meister wird der TV Wattenscheid geführt.

1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta, kam ein Mannschaftswettbewerb hinzu.

Seit 2020 hat die Deutsche Turn-Liga (DTL) auch die Rhythmische Sportgymnastik mit aufgenommen. Hier starten jeweils fünf Vereine in der 1. Bundesliga Nord und Süd sowie in der 2. Bundesliga Nord und Süd. Insgesamt haben sich 20 Vereine für den Bundesliga-Wettkampfbetrieb gemeldet.