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Weinheimer Thesen – erstes Kamingespräch im Turngau Mannheim

Die Weinheimer Thesen, erhoben im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums des Turngau Mannheim, politisch und öffentlichkeitswirksam präsentiert, bleiben ein Gestaltungsprojekt des Turngau Mannheim.

Im Rahmen des diesjährigen Gauturntages wurden erneut die Weinheimer Thesen präsentiert. Die dort anwesenden 32 Vereinsvertreter hatten die Möglichkeit, den 15 Thesen eine Wertigkeit zu geben; der These, der sie aktuell am meisten zustimmen, ihre Stimme zu geben.

Nachfolgende Thesen wurden mit einer Stimmmehrheit belegt. Ein Grund sich diesen Thesen noch intensiver zuzuwenden.

„Wenn die Turnvereine der Kitt der Gesellschaft bleiben sollen, dann muss die Politik uns dafür aber auch die Rahmenbedingungen erhalten bzw. wieder ermöglichen.“

„Mehr Förderung im Breitensport.
Einem bewegungsarmen Kind die Lust am Sport zu vermitteln, muss gefördert werden.“

Am 23.03.2023 fand zu den Thesen das erste Kamingespräch im Turngau Mannheim statt. Nach zunächst nur wenigen Anmeldungen wurde das Kamingespräch kurzer Hand digital durchgeführt. So konnten wir schließlich 11 Personen aus Turn- und Sportvereinen, Gremien und dem Turngauvorstand begrüßen. Das Gespräch war geprägt von der Diskussion der beiden Thesen unter dem Fokus, was hinter den Thesen steckt, was Vereine in diesem Kontext wirklich beschäftigt. Die anwesenden Turnsportvertreter sind sich vor allem darüber einig, dass die Wertigkeit der Angebote der Turnsportvereine zwar von der Gesellschaft und Politik sehr gerne angenommen wird – volle Wartelisten in vielen Angeboten belegen dies -, aber die Wertigkeit des Angebotes nicht die ihr zustehende Anerkennung erfährt. Rüstzeiten in kommunalen Hallen werden hier u.a. als Eckpunkt in der harmonischen Umsetzung der Vereinssportangebote benannt, diese wurden immer weiter reduziert. Auch das Thema Erreichbarkeit der zuständigen Stellen in der Stadtverwaltung stellt vor allem Mannheimer Vereine vor Herausforderungen: für Vereine gibt es vier verschiedene Ansprechpartner in der Sportstadt.

Doch Vereine treibt auch die Frage um: Wissen Menschen denn, was sie mit in einem Verein alles erhalten, neben einem Sport- und Bewegungsangebot in allen Lebensphasen?

Die Vereine selbst sind sich bewusst, was sie leisten:

  • Wir – TURNVEREINE:
    • bewegen Menschen
    • fördern die Geselligkeit
    • bieten inklusiven Sport
    • sind Veranstalter (u.a. im Kinderbereich)
    • vermitteln und leben Sozialverhalten
    • leben demokratische Prinzipien
    • sind ein gesellschaftspolitischer Dienst

Natürlich ist allen Anwesenden klar: auch die Gesellschaft hat sich verändert. Engagement-Zeiten gehen in Work/Life- oder Life/Work-Balance-Modellen und Ansprüchen zurück. Die Übungsleitersuche, das Dauerthema von Vereinen, ist nicht zuletzt durch Corona, zu einer noch größeren Herausforderung geworden.

Die Anwesenden und Funktionäre sind sich einig, es muss weiter gehen. Erste konkrete Ideen wurden benannt: das Studienanfängerpaket an den Universitäten Mannheim und Heidelberg, soll wieder mit einer Vereinsliste gefüllt werden. Dem Thema Ehrenamtsanerkennung soll an in einem Abend, zu dem auch lokale politische Größen geladen werden, unter dem möglichen Titel „Von Vereinen für Vereine“ Raum und Ausdruck verliehen werden. Und den gemeinsam erarbeiteten Inhalten soll weiter auch in der lokalen Presse vor Ort im Turngau Mannheim Raum gegeben werden.

Soweit ein Einblick in unser Kamingespräch. Ein Abend mit regem Austausch. Mit Menschen, die ihr Engagement für den Turnsport einbringen und dies auch weiterhin tun möchten, endete motivierend. Es wird nicht das letzte Treffen gewesen sein.